Wie du davon wegkommst, Zeit und Energie in Dinge zu investieren, die du nicht ändern kannst.

von | Apr 1, 2019 | Freiheit mit anderen, Freiheit mit sich selbst | 0 Kommentare

Es gibt Situationen im Leben, die sich überwältigend anfühlen können.

Sie sind frustrierend und besorgniserregend. Situationen, die uns wütend, verärgert, traurig, machtlos und sogar deprimiert machen.

  • Es sind Situationen wie die Zelturlaube im vergangenen Oktober, die am Mittelmeer sonnig und mild sein sollten. Allerdings bekamen wir die meiste Zeit Regen und stürmisches Wetter.
  •  Ein weiteres Beispiel ist eine Situation, die ich vermasselte, obwohl ich nur die besten Absichten hatte.
  •  Oder jener Samstagmorgen, als ich einige Lebensmittel für das Wochenende benötigte, und es eine lange Schlange vor der Kasse gab.
  • Dieser Stau, verursacht durch einen Unfall, gerade als ich es so eilig hatte.
  • Mein Mann, der die Dinge auf eine ganz andere Weise tut, als ich sie tun würde.
  • Diese wichtige Antwort, die ich schon seit einigen Wochen per E-Mail erwarte.

     

    Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass ähnliche Situationen bei jedem vorkommen.

    Wie gesagt, man könnte sich so fühlen, wie ich es oben beschrieben habe. Frustriert. Wütend. Verärgert. Machtlos. Traurig – oder sogar deprimiert.

     

  • Man könnte das Wetter für einen miserablen Urlaub verantwortlich machen.
  • Ich könnte mir die Schuld dafür geben, dass ich diese Situation vermasselte – und ich könnte wütend auf die Leute sein, die ein wenig übertrieben darauf reagierten.
  • Ich könnte in diesem Lebensmittelgeschäft verärgert sein, dass sie nicht mehr Kassen öffnen, so, dass ich nicht so lange warten müsste, bis ich an die Kasse komme.
  • Ich könnte wütend sein, so lange in diesem Stau warten zu müssen, nur wegen eines so „dummen“ Unfalls.
  • Ich könnte frustriert sein, weil mein Mann die Dinge ganz anders tut, als ich.
  • Ich könnte meine Tage (und Minuten) damit verbringen, voller Sorgen zu sein, ob dieses wichtige E-Mail heute ankommt.

    Wenn ich dir von diesen Situationen erzählen würde, würdest du wahrscheinlich meine Sorgen und Beschwerden verstehen.

    S.R.Covey spricht in seinem Buch „Die 7 Wege zur Effektivität für Familien: Prinzipien für starke Familien“ jedoch über den Kontrolle- und den Sorgenkreis.

 

Er erklärt:

„Der Kreis der Besorgnis ist ein grosser Kreis, der alles in deinem Leben umfasst, worüber du vielleicht besorgt bist.
Der Kontrolkreis ist ein kleinerer Kreis innerhalb dieses Sorgenkreises, der die Dinge umfasst, gegen die man tatsächlich etwas tun kann.“

 

Der äussere Kreis beinhaltet also alles, was uns indirekt betrifft, ohne dass wir die Kontrolle darüber haben.

Zum Beispiel:

  1. Das Wetter.
     Wenn du keine ganz speziellen Superkräfte hast, spielt es keine Rolle, wie sehr du dir es wünschst oder wie du dich darüber beschwerst, das Wetter wird einfach das tun, was das Wetter tun wird!
  2. Die Vergangenheit.
    Du hast vielleicht gerade die Milch verschüttet. Du magst einige Beziehungsprobleme gehabt haben, die schief gelaufen sind, du hast vielleicht einige Entscheidungen getroffen, die dann zu einer herausfordernden Wendung geführt haben, oder du hast eine Situation erlebt, in der du nicht dem gerecht geworden bist, was du sein willst. Tatsache ist, dass alles, was bereits geschehen ist, auch wenn es vor fünf Minuten war, nicht mehr geändert werden kann. Du kannst nicht in der Zeit zurückgehen.
  3. Andere Personen.
    Wir können das Verhalten, die Einstellung, die Meinung, die Worte oder die Handlung anderer Menschen nicht kontrollieren. Wir können nicht einmal kontrollieren, was sie von uns denken oder welche Erwartungen sie an uns haben. Wir können das Gerede von anderen nicht kontrollieren, auch wenn es sich bei diesem Gerede um uns handelt.
    Es gibt noch viel mehr Themen in unserem Sorgenkreis, lassen Sie mich einige nennen:
    Das Sexualleben von Prominenten und Politikern, was Frau Soundso in ihrem persönlichen Blog schreibt, die Nachrichten, die politischen Ansichten anderer, Naturkatastrophen, Kriege, Waffen und terroristische Bedrohungen, Menschen, die schlecht auf der Strasse fahren. 

Denke daran, wie viel Zeit und Energie die Menschen in den Nullkontrollkreis investieren. Das Leben in diesem Kreis ist ziemlich anstrengend. Frustration, Wut, Sorge, Traurigkeit oder sogar Depressionen aufgrund der erlebten Ohnmacht sind vorhersehbare Emotionen, wenn du deine Zeit, Konzentration und Energie in etwas aufbringst, wofür du keine Fähigkeit zur Beeinflussung, geschweige denn zur Veränderung hast.

Machtlosigkeit, weil du nie in der Lage sein wirst, diese Situationen direkt zu beeinflussen. Du hast einfach keine Kontrolle über sie.

 Natürlich glaube ich als Christ absolut daran, dass wir in diesen Dingen beten können und dass unsere Gebete definitiv Situationen beeinflussen werden, auch wenn diese noch so unveränderlich aussehen. Aber selbst wenn wir beten, gibt es oft diese Zeit des Wartens, bis unsere Gebete erhört werden. Was machen wir in der Zwischenzeit? Sind wir weiterhin besorgt und beunruhigt um diese Situationen oder können wir diese Gott überlassen, während wir völligen Frieden darüber haben?

Mein Mann Benny ist in dieser Hinsicht ein gutes Beispiel für mich. Er wird seine Auto-Werkstatt bis Ende des Jahres vom aktuellen Standort weg verlegen. Auch wenn er noch nicht weiss, wohin er geht, ist er völlig ruhig. Er sagt, lange Gebetszeiten, in denen er eine Art spürbaren Durchbruch erlebt, bringen oft einen tiefen Frieden in sein Herz über solche Dinge.

 Als ich vor einigen Jahren über den Kreis der Besorgnis vs. den Kreis der Kontrolle las, merkte ich, dass ich ziemlich genau in diesen Emotionen gefangen war. Ich erkannte, dass ich viele Emotionen über Dinge hatte, die ich nicht direkt kontrollieren konnte. Ich sprach mit Leuten um mich herum über das schlechte Wetter und den verrückten Verkehr an diesem Morgen. Ich machte mir Sorgen darüber, was diese andere Person von mir halten könnte oder welche Meinung sie über mich hatte.

Die gute Nachricht ist, dass es einen Ort gibt, über den du 100% Einfluss hast, und das bist du. Dein Körper, deine Gedanken und Handlungen können nur von dir selbst gesteuert werden. Der beste Ort anzufangen: In dir selbst. In deinem Einflussbereich zu sein, bedeutet, Dinge zu tun, die du tun kannst, anstatt dich über Dinge zu beschweren, die du nicht beeinflussen kannst.

 

Orte, wo du anfangen kannst:

 

Deine Einstellung und Begeisterung – wie du zu dir selber redest – was du kaufst – wo du arbeitest – was du liest – was du glaubst – deine Worte – Verhaltensweisen – Handlungen und Bemühungen – die Freunde, die du wählst – die Ideen, die du hast – die Führungsposition, die du innehast – die Art und Weise, wie du anderen überbringst, was deine Überzeugungen und Meinungen sind – das Geschäft, dass du aufbaust – die Orte, an die du reist – die Fertigkeiten, die du lernst – und die Konsequenzen deiner eigenen Handlungen.

 

Nun…  Veränderung ist wie ein professioneller Klavierspieler zu werden: Es braucht Zeit, Ausdauer und Übung. Dafür habe ich meine letzten Jahre verbracht, und ich kann sagen, dass es in mir eine grosse Veränderung gegeben hat, eine Freisetzung jener Emotionen, die mit Dingen verbunden sind, für die ich keine direkte Kraft zur Veränderung habe.

Und noch etwas anderes ist passiert: Mein Einflussbereich ist gewachsen.

Dies, weil ich meine Zeit und Energie nicht mehr für Dinge verwende, wofür ich nicht die direkte Fähigkeit habe, sie zu verändern. Ich habe viele proaktive Wege gefunden, mit Dingen umzugehen, die ich nicht ändern kann…. und das ermöglicht mir, mein persönliches Wachstum zu steigern. Ich konzentriere mich auf meine Handlungen und Entscheidungen. Und ich wachse in meinem Vertrauen auf Gott, dass Er mein Leben in seinen Händen hält. Dass ich Ihm die Dinge geben kann, die ich selbst nicht ändern kann, und dass ich Ihm vertrauen kann, dass Er sich um sie kümmert.